Nur noch Mega-Events!
- Sigi Domke
- 2. Aug. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Hallo! Ich schon wieder. Wollte nur nachtragen, dass ich wohl zu den ganz ganz wenigen gehöre, die nicht bei mindestens einem der Taylor Swift-Konzerte in Swiftkirchen waren. Warum und wieso, ich weiß es nicht. Vielleicht, weil ich nicht so gerne ein paar Hundert Euro für eine einzige Konzertkarte ausgebe. Vielleicht auch, weil ich mal die Stones in eben diesem Swiftkirchener Stadion gesehen habe, auf einem VIP-Platz ziemlich weit oben. Gehört habe ich sie eigentlich nicht. Der Sound war ein Brei. Draußen, vor dem Stadion, war der Brei weniger breiig. Also eigentlich besser, als auf dem VIP-Platz. Das will schon was heißen. Es verwundert aber auch nicht. So ein Stadion wurde ja für Fußballspiele erbaut und nicht für Konzerte. Dafür gibt es Konzertsäle. Nun, vielleicht hatte Frau Swift einen besseren Sound. Aber ich bin eben gebranntes Kind. Und ich verstehe natürlich auch, warum Frau Swift gerne in Stadien auftritt. Wo sonst kann man mit drei Konzerten 200.000 Menschen beschallen? Nur mal so, um die Relationen deutlich zu machen: In das Kulturzentrum „Bochumer Kulturrat“ passen knapp 100 Leute. Selbst wenn Frau Swift dort auftreten wollen würde, der Kulturrat würde es nicht wollen. Der müsste dann ja 2000 Mal hintereinander Taylor Swift veranstalten. Bei – sagen wir mal – 50 Konzerten im Jahr, wären das 40 Jahre nur Swift und Swiftis. Das wäre doch etwas langweilig. Man wäre allerdings ganz nah an ihr dran. Würde dann so nach und nach auch die Falten sehen. Das kann ja auch ganz schön sein, bei einem Konzert. Man nennt das einen „intimen Rahmen“. Allerdings scheint der Trend in die Gegenrichtung zu laufen. Rammstein hat ja fünf Konzerte in Swiftkirchen gegeben. Ach nee, da hieß die Stadt ja wieder so wie früher. Und Adele wird zehn Mal in München gastieren. Das hat den unschätzbaren Vorteil, dass sie nicht so viel reisen muss. Dafür müssen alle anderen reisen. Was ist wohl ökologischer? Ich will jetzt gar nicht ausrechnen, wie oft und wie viele Jahre Adele im Bochumer Kulturrat auftreten müsste, um ihr Publikum zu erreichen. Wir haben ja schon gesehen, dass das bei Frau Swift mit ihren, im Vergleich, drei mickrigen Konzerten keinen Sinn machen würde. Aber ich bin doch gespannt, was als nächste Superlative kommt. Wer traut sich zu, zwanzig Mal hintereinander den Signal Iduna Park, sprich das BVB-Stadion, vollzumachen? Bitte melden!
Tschüsskes, euer Sigi Domke
Schöne Website, liebe Grüße vom Ratinger Tragödchen!